Der Vollmond steht über den Dächern der Siedlung,
die Kinder sind
lang schon zuhaus‘.
Und leise, ganz leise, so fährt unser
Nachbar,
die Biomülltonnen noch raus.
Der Tag ist vorüber,
selbst Heiden sind müde,
doch heute ruft heidnische Pflicht.
D’rum sieht man sie ziehen, mit Methorn und Hammer,
zu den
Hecken, dort schimmert ein Licht.
Refrain:
Der kleine
Blotplatz in unserer Siedlung,
unser Refugium vor Sorgen und
Leid.
Dort auf dem Blotplatz in unserer Siedlung,
hat man für
Sorgen und Götter stets Zeit.
Der Ahnentisch, dort in der
Ecke,
Blumengestecke am Rand,
das Stimmengewirr, Gitarre,
Gesänge,
ein netter Blick, die tröstende Hand.
Du wirfst
einen Blick in den Kreis, der nicht rund ist,
schaust dem
Herdwart beim Ritual zu.
Du fühlst dich willkommen, begrüßt,
angenommen
Und bist gleich mit jedem per Du.
Refrain:
Der kleine Blotplatz in unserer Siedlung,
unser Refugium vor
Sorgen und Leid.
Dort auf dem Blotplatz in unserer Siedlung,
hat man für Sorgen und Götter stets Zeit.
Man redet sich heiß
und spricht auch darüber,
was einem die Laune vergällt.
Bei
züngelnden Flammen findet mancher die Lösung
Für alle Probleme
der Welt.
Man trinkt und man redet, man singt und man
sumbelt,
so wie es der Zeitenlauf will.
Und mancher der freut
sich, denn hier kann er reden,
ein anderer lächelt nur still.
Refrain:
Der kleine Blotplatz in unserer Siedlung,
unser
Refugium vor Sorgen und Leid.
Dort auf dem Blotplatz in unserer
Siedlung,
hat man für Sorgen und Götter stets Zeit.
Hermann Ritter
nach Peter Alexander „Die kleine Kneipe“
https://www.youtube.com/watch?v=G59dTZGh1xI