Homo Magi 

David McCallum

08.10.2023

Homo Magi

Lieber Salamander,

als ich von seinem Tod erfahren habe, rief ich einen alten Freund an. Er nahm ab und sagte seinen Namen. Ich sagte nur „Steel ist tot.“ Kurzes Schweigen. „Wann?“ „Vorgestern“. „Scheiße.“

Diese Art von Unterhaltung kann ich mit wenigen Menschen führen. Aber es gibt noch einige.

David McCallum ist im Alter von 90 gestorben. Bis zu seinem Tode spielte er 20 Jahre (!) in „NCIS“ (deutsch „Navy CIS“). Doch für mich (uns) war er wichtiger als Illya Kuryaikin in „The Man from U.N.C.L.E.“ Ein russischer Agent in einer Weltorganisation gegen das organisierte Verbrechen … in den 60er-Jahren war das noch eine echte Ausnahme. Und er spielte die Rolle echt super an der Seite von Robert Vaughn als Napoleon Solo.

Für die Science Fiction war McCallum interessanter durch „Sapphire & Steel“. Wie heißt es da so schön in der Eröffnung: „All irregularities will be handled by the forces controlling each dimension. Transuranic heavy elements may not be used where there is life. Medium atomic weights are available: Gold, Lead, Copper, Jet, Diamond, Radium, Sapphire, Silver and Steel. Sapphire and Steel have been assigned.“ Die Serie ist aus verschiedenen Gründen großartig – nicht nur wegen der verdammt guten Schauspieler, sondern auch wegen der minimalen Effekte, die hier nötig sind, um Angst oder Verwirrung beim Zuschauer zu erzeugen. Wer hat schon Angst vor einem Lichtpunkt oder einem Taschentuch? Das kann sich verändern, wenn man die Folgen schaut.

Er wurde über 90 Jahre alt. Er hat bis zum letzten Tag gearbeitet Und er hat viele Menschen – so auch mich – begeistert mit der Art, wie er in einfachen (?) Fernsehserien „alles gab“.

Alles Gute Dir.

Grüße. Homo Magi

 

 

 

 

 


 

 

 


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